Sternenrotz am Feldberg – Nachtrag
von Clemens Lunczer
Während der Monticola-Tagung am Feldberg (Schwarzwald) stießen die Teilnehmer am 27. Mai 2021 in Nähe des Feldberggipfels auf drei Klumpen einer gallertartigen Masse, deren größter in der Längsausdehnung ca. 15 cm maß. Es handelte sich wohl um „Sternenrotz“.
Eine Erklärung des Begriffes „Sternenrotz“ und mögliche Varianten der Herkunft von Sternenrotz auf dem Feldberg wurden 2021 beschrieben.
„Das ist sicher Froschlaich, aber wie er da hingekommen ist? Ausgewürgt ist plausibel, aber auch anthropogene Tätigkeiten würde ich nicht ausschließen (Entwässerungsgräben ausbaggern, Viehtränken ausleeren …).“ Götz Heckert (Freiburg) stellt die Frage zurecht und formuliert auch gleich mögliche Antworten.
Dass der als „Sternenrotz“ bezeichnete Froschlaich auch eine „natürlichste“, sozusagen „ranagene“ Ursache haben könnte, zeigt Götz Heckerts Beobachtung eines Grasfrosches Rana temporaria nahe der Wilhelmer Hütte am Feldberg (siehe Foto).
Laut Literatur besiedelt der Grasfrosch „als euryöke Art die unterschiedlichsten Lebensräume vom Rheinauewald bis zum Gipfel des Feldbergs […]. Die Laichballen werden schon im zeitigen Frühjahr, kurz nach der Schneeschmelze, in Wagenspuren, Weggräben, Entwässerungsgräben, Nassstellen auf Wiesen, in Tümpeln, Teichen, ja sogar in langsam fließenden Bächen und Brunnentrögen abgelegt.“ (K. Fritz & M. Küster (2002): „Amphibien und Reptilien im Hotzenwald“, Mitt. des Bad. Landesvereins für Naturkunde und Naturschutz, N. F. 18 (107-130): 117)
Möglicherweise ist „Sternenrotz am Feldberg“ also gar nicht als so ungewöhnlich anzusehen.
Dank an Götz Heckert für seine Mitteilung und den Literaturhinweis.