Alpenkrähenseite
Ein Projekt zur Förderung des Vogelschutzes
Ein Projekt zur Förderung des Vogelschutzes
Monticola Projekte und Arbeitsgruppen unter dem Namen der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Alpenornithologie „Monticola“ sind ausdrücklich erwünscht und können im Rahmen des Möglichen unterstützt werden, z.B. durch Kooperation und Vernetzung von Personen an verschiedenen Orten, Hilfe bei der Fragestellung oder Zugang zu Fachliteratur. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten selbstverständlich in unserer Zeitschrift veröffentlicht werden.
Die Alpenkrähe Pyrrhocorax pyrrhocorax – früher auch Steinkrähe genannt – ist eine europaweit bedrohte Vogelart und hat in den letzten 100 Jahren überall viel von ihrem Territorium verloren. Die letzten größeren gesicherten Vorkommen bestehen in Westeuropa fast nur mehr auf der Iberischen Halbinsel. Kleinere Vorkommen finden sich zudem an den atlantischen Küsten (Normandie, Cornwall und Wales, Scotland und Irland) sowie im Zentralmassiv zwischen Pyrenäen und den Alpen (vgl. Segovia Kongress, Vortragszusammenfassungen). Weitere europäische Vorkommen bestehen in den Abruzzen und in Griechenland (vgl. Verbreitungskarte Europa).
In den Alpen hat sich die Alpenkrähe nahezu vollständig auf das Wallis und die schweizerisch-französisch-italienischen Westalpen zurückgezogen.
In den Ostalpen, wo sie früher, wenn auch selten, durchaus heimisch war, sind ihre Restpopulationen sowohl im Raum Graubünden als auch im Raum Kärnten-Friaul-Slowenien im Verlauf des 20. Jht. zusammengebrochen. Der letzte Brutnachweis im Engadin stammt von 1967 (vgl. Wüst 1967). Letzte Hinweise auf ostalpine Reliktvorkommen kamen bis 1984 aus Obertauern/Land Salzburg und letztmals 1990 aus den Karnischen Alpen (vgl. Gressel 2014). Aus Forschungsprojekten freigesetzte Alpenkrähen waren bis Beginn der 1990er Jahre im Raum Innsbruck zu sehen (vgl. Thaler 1990). Erst ab 2012 gibt es erneut seltene ostalpine Beobachtungsmeldungen, u.a. im Raum Dreiländereck Südtirol / Graubünden / Nordtirol (s. Flyer-Aktion).
Die Gründe für den Rückgang der Alpenkrähen in den Ostalpen sind komplex und nur spekulativ offensichtlich. Außer früherer Verfolgung könnten sie anthropogene und/oder klimabedingte Habitatveränderungen beeinträchtigt haben und insbesondere könnten sich durch Änderungen der landwirtschaftlichen Nutzung des alpinen Raumes ihre Nahrungsgrundlagen entscheidend verändert haben. Dies betrifft z.B. ein verringertes Futterangebot während der Brutzeit in den Almregionen (konkret durch einen Mangel an Koprophagen im Dung der Almweidetiere in Folge der flächendeckenden Verwendung von Wurmmitteln, vgl. https://www.biologie-seite.de/Biologie/Ivermectin) oder einen Nahrungsmangel im Winter durch Verschwinden der Getreideäcker in sonnigen Tallagen (vgl. Graf & Bitterlin 2015). Braunisch et al. (2021) diskutieren für die Seltenheit der Alpenkrähe in den Ostalpen auch einen anderen möglichen, nicht habitatbezogenen Grund, nämlich das Fehlen von nahegelegenen Austauschpopulationen im Süden der Ostalpen.
wendet sich seit 2014 dem Problem der Alpenkrähe in den Ostalpen verstärkt zu. Gemeinsam mit Projektpartnern wirbt der Verein für ein langfristiges Wiederaufleben dieser interessanten Art in den Ostalpen und versucht dieses zu fördern.
Jeglicher Förderung selten gewordener Arten müssen eingehende Studien zur tatsächlichen Verbreitung einerseits und die Erforschung der Gründe für den Rückgang andererseits vorausgehen. In beide Richtungen hat Monticola bereits erste Schritte unternommen, vgl. Flyer-Aktion und Auftragsstudien. Erst nach gesicherten diesbezüglichen Erkenntnissen können mittel- bis langfristig Fördermaßnahmen unterschiedlicher Kategorie in Betracht genommen werden. In jedem Falle müssen diese länderspezifische Naturschutzstrategien berücksichtigen und den strengen Bedingungen der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) entsprechen. Fördermaßnahmen können z.B. umfassen: im Falle der gezielten Stärkung eines bestimmten Reliktvorkommens etwa die Reduzierung von Störfaktoren und eventuelle Habitatsverbesserungen oder die Erhöhung der Individuenzahl durch Zusetzen von gezüchteten und genetisch geeigneten Individuen. Eine Wiederansiedlung im eigentlichen Sinne hätte u.a. folgende IUCN Bedingungen: Die Art muss früher in der Region vorgekommen, heute jedoch ausgestorben sein; ihre Lebensgrundlagen müssen grundsätzlich noch gegeben sein und eine natürliche Wiederansiedlung wegen zu großer Entfernung der nächsten Vorkommen nicht zu erwarten sein. Dass eine solche Wiederansiedlung grundsätzlich funktionieren kann, beweist ein Projekt auf der britischen Kanalinsel Jersey.
Für das Monticola Projekt „Alpenkrähe in den Ostalpen“ ist der Kontakt zu den Fachleuten in ganz Europa sehr wichtig (s. a. Europäische Aktionen). Dem Projekt stehen von Anfang als Partner nahe: der Natur- und Tierpark Goldau und der Tierpark Dählhölzli Bern in der Schweiz, der Alpenzoo Innsbruck in Österreich und ab 2016 der Tiergarten Nürnberg in Deutschland. Diese erfahrenen Institutionen befassen sich speziell auch mit der Haltung und Zucht von Alpenkrähen und haben Monticola bei der Vergabe von Auftragsstudien beraten und finanziell maßgeblich unterstützt. Engagierte Unterstützung in der Feldforschung und Informationsverbreitung über die Alpenkrähe trägt die Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz in Südtirol (AVK) bei.
Interessierte Ornithologinnen und Ornithologen, Einzelpersonen und Institutionen, die sich ebenfalls für die Wiederansiedlung der Alpenkrähe in den Ostalpen einsetzen möchten, sind herzlich eingeladen, daran mitzuwirken.
Die Alpenkrähe Pyrrhocorax pyrrhocorax – früher auch Steinkrähe genannt – ist eine europaweit bedrohte Vogelart und hat in den letzten 100 Jahren überall viel von ihrem Territorium verloren. Die letzten größeren gesicherten Vorkommen bestehen in Westeuropa fast nur mehr auf der Iberischen Halbinsel. Kleinere Vorkommen finden sich zudem an den atlantischen Küsten (Normandie, Cornwall und Wales, Scotland und Irland) sowie im Zentralmassiv zwischen Pyrenäen und den Alpen (vgl. Segovia Kongress, Vortragszusammenfassungen). Weitere europäische Vorkommen bestehen in den Abruzzen und in Griechenland (vgl. Verbreitungskarte Europa).
In den Alpen hat sich die Alpenkrähe nahezu vollständig auf das Wallis und die schweizerisch-französisch-italienischen Westalpen zurückgezogen.
In den Ostalpen, wo sie früher, wenn auch selten, durchaus heimisch war, sind ihre Restpopulationen sowohl im Raum Graubünden als auch im Raum Kärnten-Friaul-Slowenien im Verlauf des 20. Jht. zusammengebrochen. Der letzte Brutnachweis im Engadin stammt von 1967 (vgl. Wüst 1967). Letzte Hinweise auf ostalpine Reliktvorkommen kamen bis 1984 aus Obertauern/Land Salzburg und letztmals 1990 aus den Karnischen Alpen (vgl. Gressel 2014). Aus Forschungsprojekten freigesetzte Alpenkrähen waren bis Beginn der 1990er Jahre im Raum Innsbruck zu sehen (vgl. Thaler 1990). Erst ab 2012 gibt es erneut seltene ostalpine Beobachtungsmeldungen, u.a. im Raum Dreiländereck Südtirol / Graubünden / Nordtirol (s. Flyer-Aktion).
Die Gründe für den Rückgang der Alpenkrähen in den Ostalpen sind komplex und nur spekulativ offensichtlich. Außer früherer Verfolgung könnten sie anthropogene und/oder klimabedingte Habitatveränderungen beeinträchtigt haben und insbesondere könnten sich durch Änderungen der landwirtschaftlichen Nutzung des alpinen Raumes ihre Nahrungsgrundlagen entscheidend verändert haben. Dies betrifft z.B. ein verringertes Futterangebot während der Brutzeit in den Almregionen (konkret durch einen Mangel an Koprophagen im Dung der Almweidetiere in Folge der flächendeckenden Verwendung von Wurmmitteln, vgl. https://www.biologie-seite.de/Biologie/Ivermectin) oder einen Nahrungsmangel im Winter durch Verschwinden der Getreideäcker in sonnigen Tallagen (vgl. Graf & Bitterlin 2015). Braunisch et al. (2021) diskutieren für die Seltenheit der Alpenkrähe in den Ostalpen auch einen anderen möglichen, nicht habitatbezogenen Grund, nämlich das Fehlen von nahegelegenen Austauschpopulationen im Süden der Ostalpen.
wendet sich seit 2014 dem Problem der Alpenkrähe in den Ostalpen verstärkt zu. Gemeinsam mit Projektpartnern wirbt der Verein für ein langfristiges Wiederaufleben dieser interessanten Art in den Ostalpen und versucht dieses zu fördern.
Jeglicher Förderung selten gewordener Arten müssen eingehende Studien zur tatsächlichen Verbreitung einerseits und die Erforschung der Gründe für den Rückgang andererseits vorausgehen. In beide Richtungen hat Monticola bereits erste Schritte unternommen, vgl. Flyer-Aktion und Auftragsstudien. Erst nach gesicherten diesbezüglichen Erkenntnissen können mittel- bis langfristig Fördermaßnahmen unterschiedlicher Kategorie in Betracht genommen werden. In jedem Falle müssen diese länderspezifische Naturschutzstrategien berücksichtigen und den strengen Bedingungen der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) entsprechen. Fördermaßnahmen können z.B. umfassen: im Falle der gezielten Stärkung eines bestimmten Reliktvorkommens etwa die Reduzierung von Störfaktoren und eventuelle Habitatsverbesserungen oder die Erhöhung der Individuenzahl durch Zusetzen von gezüchteten und genetisch geeigneten Individuen. Eine Wiederansiedlung im eigentlichen Sinne hätte u.a. folgende IUCN Bedingungen: Die Art muss früher in der Region vorgekommen, heute jedoch ausgestorben sein; ihre Lebensgrundlagen müssen grundsätzlich noch gegeben sein und eine natürliche Wiederansiedlung wegen zu großer Entfernung der nächsten Vorkommen nicht zu erwarten sein. Dass eine solche Wiederansiedlung grundsätzlich funktionieren kann, beweist ein Projekt auf der britischen Kanalinsel Jersey.
Für das Monticola Projekt „Alpenkrähe in den Ostalpen“ ist der Kontakt zu den Fachleuten in ganz Europa sehr wichtig (s. a. Europäische Aktionen). Dem Projekt stehen von Anfang als Partner nahe: der Natur- und Tierpark Goldau und der Tierpark Dählhölzli Bern in der Schweiz, der Alpenzoo Innsbruck in Österreich und ab 2016 der Tiergarten Nürnberg in Deutschland. Diese erfahrenen Institutionen befassen sich speziell auch mit der Haltung und Zucht von Alpenkrähen und haben Monticola bei der Vergabe von Auftragsstudien beraten und finanziell maßgeblich unterstützt. Engagierte Unterstützung in der Feldforschung und Informationsverbreitung über die Alpenkrähe trägt die Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz in Südtirol (AVK) bei.
Interessierte Ornithologinnen und Ornithologen, Einzelpersonen und Institutionen, die sich ebenfalls für die Wiederansiedlung der Alpenkrähe in den Ostalpen einsetzen möchten, sind herzlich eingeladen, daran mitzuwirken.
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Internationale Arbeitsgemeinschaft für Alpenornithologie e. V.
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Deutschland
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