Tagungsrückblick
Tagungsort: Feldberg, Schwarzwald (Deutschland)
Zeitraum: 24. – 30. Mai 2021
Kurzbeschreibung:
Die 56. Monticola Jahrestagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Alpenornithologie e. V. fand in Feldberg im Schwarzwald statt.
Tagungsbericht Feldberg 2021
Fast schien es, dass die Jahrestagung ein weiteres Mal der Corona-Pandemie zum Opfer fallen würde. Eine Woche vor Beginn der Pfingstferien dann die überraschende Meldung, Hotels und Gaststätten in Baden-Württemberg dürfen unter Auflagen öffnen. So auch unser Tagungshotel ‘s Jägermatt am Feldberg, mit Beschränkung auf maximal 30 Gäste. Es gelang in der sehr kurzen Vorbereitungszeit von nur einer Woche mehrere Referenten/innen für das Abendprogramm zu gewinnen und geführte Exkursionen anzubieten. Das sehr kalte und nasse Maiwetter hielt bis zur Mitte der Tagungswoche an und hüllte den Feldberg in dichten Nebel. Drei Teilnehmer, die bereits am Wochenende angereist waren, flüchteten am Dienstag zur Vogelbeobachtung in den Kaiserstuhl, wo es zwar kaum wärmer aber immerhin trocken war. Am Dienstagabend begann mit dem Vortrag von Dr. Gerrit Müller, ehemaliger Leiter des Forstamts Titisee-Neustadt, das offizielle Programm. Thema war die aktuelle Situation des Auerhuhns, dessen Bestände im gesamten Schwarzwald seit Jahren kontinuierlich zurückgehen, und das lokal bereits ganz verschwunden ist. Veränderter Waldbau, die Klimaerwärmung, zunehmende Störungen durch Freizeitnutzung im Wald, aber auch hoher Prädationsdruck werden für den Rückgang dieses scheuen Waldvogels diskutiert. Passend zum Vortrag führte G. Müller am nächsten Vormittag in den Lebensraum des Auerhuhns, der stellenweise stark von Sturmereignissen entwertet wurde.
Tagungsbericht Feldberg 2021
Fast schien es, dass die Jahrestagung ein weiteres Mal der Corona-Pandemie zum Opfer fallen würde. Eine Woche vor Beginn der Pfingstferien dann die überraschende Meldung, Hotels und Gaststätten in Baden-Württemberg dürfen unter Auflagen öffnen. So auch unser Tagungshotel ‘s Jägermatt am Feldberg, mit Beschränkung auf maximal 30 Gäste. Es gelang in der sehr kurzen Vorbereitungszeit von nur einer Woche mehrere Referenten/innen für das Abendprogramm zu gewinnen und geführte Exkursionen anzubieten. Das sehr kalte und nasse Maiwetter hielt bis zur Mitte der Tagungswoche an und hüllte den Feldberg in dichten Nebel. Drei Teilnehmer, die bereits am Wochenende angereist waren, flüchteten am Dienstag zur Vogelbeobachtung in den Kaiserstuhl, wo es zwar kaum wärmer aber immerhin trocken war. Am Dienstagabend begann mit dem Vortrag von Dr. Gerrit Müller, ehemaliger Leiter des Forstamts Titisee-Neustadt, das offizielle Programm. Thema war die aktuelle Situation des Auerhuhns, dessen Bestände im gesamten Schwarzwald seit Jahren kontinuierlich zurückgehen, und das lokal bereits ganz verschwunden ist. Veränderter Waldbau, die Klimaerwärmung, zunehmende Störungen durch Freizeitnutzung im Wald, aber auch hoher Prädationsdruck werden für den Rückgang dieses scheuen Waldvogels diskutiert. Passend zum Vortrag führte G. Müller am nächsten Vormittag in den Lebensraum des Auerhuhns, der stellenweise stark von Sturmereignissen entwertet wurde.
Am Mittwochabend folgte die Einführung in das Tagungsgebiet mit der Vorstellung des Naturschutzgebietes Feldberg. Der stellvertretende Leiter des Naturschutzzentrums im Haus der Natur, Hubertus Ulsamer, schilderte anschaulich und mit großer Leidenschaft die Entstehung der heutigen Landschaft und die Besonderheiten in der Tier– und Pflanzenwelt. Der Feldberg ist ein beliebtes Ausflugsziel, weshalb vor allem in den Sommermonaten Maßnahmen zum Schutz der Natur durch Besucherlenkung unerlässlich sind. Am Donnerstagvormittag hatte Bettina Maier zu einer Führung im Höllental eingeladen. Das Eisenbahnviadukt der Höllentalbahn in der Ravennaschlucht wurde 2014 erstmals von der Felsenschwalbe als Brutplatz genutzt. Wegen des ungünstigen Wetters mit leichtem Regen waren zunächst lediglich vier Felsenschwalben an ihren Schlafplätzen auszumachen. Erst später konnten mehrere fliegende Vögel beobachtet werden.
Der Vortrag am Donnerstagabend hatte erneut das Auerhuhn zum Thema. Dr. Manfred Lieser berichtete über seine Grundlagenforschung an Auerhühnern an der Vogelwarte Radolfzell. Untersucht wurden die Nahrungswahl der Auerhühner im Verlauf des Jahres und die energetische Verwertung verschiedener Koniferennadeln. Die Ergebnisse lassen den dramatischen Rückgang der mitteleuropäischen Auerhuhnbestände in einem anderen Licht erscheinen: die veränderte Bewirtschaftung der Wälder hat zu einer Habitatverschlechterung und Nahrungsmangel für das Auerhuhn geführt.
Freitag war der erste, durchgehend schöne Tag, den die Teilnehmer für Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung nutzten. Am Nachmittag führte Hubertus Ulsamer durch die sehenswerte Ausstellung im Haus der Natur, anschließend traf man sich zur Mitgliederversammlung im Hotel. Den Abendvortrag hielt Bettina Maier über die Ausbreitung der Felsenschwalbe in Baden-Württemberg. Vor allem in den letzten Jahren hat der Bestand enorm zugenommen und die Besiedelung neuer Gebiete hält weiter an. Der Samstag blieb frei für beliebige Exkursionen. Eine Gruppe von sieben Mitgliedern fuhr in den Kaiserstuhl, wo sie von Christian Stange, Projektbetreuer der Artenschutzprogramme für Wiedehopf und Steinkauz, empfangen wurden. Er führte in einen Hotspot der Wiedehopfe bei Ihringen. Am letzten Abend stand traditionell ein Rückblick auf die letzte Tagung, in diesem Fall Slowenien 2019 (C. Lunczer), und die Vorschau für 2022, Imst in Tirol (C. Grissemann), auf dem Programm. Erfreuliche 23 Mitglieder und Gäste besuchten die kurzfristig möglich gewordene Tagung während der immer noch andauernden Pandemie. (ES 13.06.21)
Der Vortrag am Donnerstagabend hatte erneut das Auerhuhn zum Thema. Dr. Manfred Lieser berichtete über seine Grundlagenforschung an Auerhühnern an der Vogelwarte Radolfzell. Untersucht wurden die Nahrungswahl der Auerhühner im Verlauf des Jahres und die energetische Verwertung verschiedener Koniferennadeln. Die Ergebnisse lassen den dramatischen Rückgang der mitteleuropäischen Auerhuhnbestände in einem anderen Licht erscheinen: die veränderte Bewirtschaftung der Wälder hat zu einer Habitatverschlechterung und Nahrungsmangel für das Auerhuhn geführt.
Freitag war der erste, durchgehend schöne Tag, den die Teilnehmer für Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung nutzten. Am Nachmittag führte Hubertus Ulsamer durch die sehenswerte Ausstellung im Haus der Natur, anschließend traf man sich zur Mitgliederversammlung im Hotel. Den Abendvortrag hielt Bettina Maier über die Ausbreitung der Felsenschwalbe in Baden-Württemberg. Vor allem in den letzten Jahren hat der Bestand enorm zugenommen und die Besiedelung neuer Gebiete hält weiter an. Der Samstag blieb frei für beliebige Exkursionen. Eine Gruppe von sieben Mitgliedern fuhr in den Kaiserstuhl, wo sie von Christian Stange, Projektbetreuer der Artenschutzprogramme für Wiedehopf und Steinkauz, empfangen wurden. Er führte in einen Hotspot der Wiedehopfe bei Ihringen. Am letzten Abend stand traditionell ein Rückblick auf die letzte Tagung, in diesem Fall Slowenien 2019 (C. Lunczer), und die Vorschau für 2022, Imst in Tirol (C. Grissemann), auf dem Programm. Erfreuliche 23 Mitglieder und Gäste besuchten die kurzfristig möglich gewordene Tagung während der immer noch andauernden Pandemie. (ES 13.06.21)
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